Kokon #01, 2005
fine art print, 69 x 102 cm
Kokon #02, 2005
fine art print, 69 x 102 cm
Kokon #03, 2005
fine art print, 69 x 102 cm
Kokon #04, 2005
fine art print, 69 x 102 cm
Kokon #05, 2005
fine art print, 69 x 102 cm
Kokon #06, 2005
fine art print, 69 x 102 cm

Kokon

Im Mittelpunkt von „Kokon“ stehen Discobesucher und deren Gruppierungen zu kleinen sozialen Einheiten. Mein Anliegen ist es, die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Beziehungslosigkeit, die Gedanken - und Wunschräume durch den äußeren Erscheinungsraum sichtbar zu machen.

Discotheken sind Freizeiträume des 20./21. Jahrhunderts und werden als Orte zum Ausleben sinnlich - hedonistischer Erfah- rungen aufgesucht. Neben den dort vorherrschenden Ritualen, der Vorführung und Zur-Schau-Stellung der eigenen Person und Körperlichkeit, der Oberfläche, gilt meine Aufmerksamkeit gezielt den Befindlichkeiten und Emotionen hinter der Fassade.

Mich interessiert, wie sich der allgegenwärtige Wunsch und die Sehnsucht nach Nähe und Beachtung in den einzelnen Personen widerspiegelt und wie die treibende Kraft, die Angst vor Zurückweisung und Einsamkeit, sichtbar wird.
Es geht mir um die Frage, ob und in welchem Maße die Körperhaltung und Mimik Rückschluss auf Kommunikationslosigkeit, Leere oder gar Isolation bieten kann.
Das Miteinander und doch nicht zusammengehörig, das Nebeneinander und doch Aneinandervorbei, das „Bei-und-für-sich-sel- ber-Sein“ und doch „In-einer-Menge-Sein“ lassen für mich sehr interessante Leer - und Zwischenräume entstehen. Mir ist es wichtig, diese ambivalente Situation in meinen Arbeiten zu zeigen.

Die Verwendung von Infrarotfilmmaterial und Infrarotblitz, der für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, ermöglicht es mir, die Partygäste relativ unbemerkt zu fotografieren und so gängige Party-Posen zu umgehen. Das durch das Aufnahmematerial bedingte grobe Korn und die glatten Strukturen von Haut und Oberflächen lassen für mich eine nahezu surreale Wirkung ent- stehen.

(2005)

Kokon

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