ich mir mich, installation view studio, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm
ich mir mich, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm
ich mir mich, Detail, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm
ich mir mich, Detail, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm
ich mir mich, Detail, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm
ich mir mich, Detail, 2016/2017
ink on paper, 113 x 550 cm

ich mir mich

Die Arbeit „ich mir mich“ beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung und Visualisierung einer Psychoanalyse. 3 Jahre, 3 mal die Woche, 300 Stunden.
Sie bringt sie in eine Form, in der sich die Notizen, Erinnerungen, Reflexionen, Empfindungen und Gefühle, die direkt nach den einzelnen Sitzungen in insgesamt sieben Heften niedergeschrieben wurden, zu einer 1 x 5,5 Meter großen Zeichnung zusammenfügen. Diese Abschrift der Originalnotizen entstand einige Monate nach Beendigung der 300 Stunden. Es ist die eigene Analyse.

Die Analyse als ein kontinuierlicher, intensiver Differenzierungsprozess, der die Wahrnehmung für einen selbst und den anderen steigert, bedeutet Umbruch und Wandel. „ich mir mich“ visualisiert diesen Wendepunkt auch als Übergang von einem Medium zum anderen: von der Fotografie zur Zeichnung.

Kann ich den komplexen Charakter des Analyseprozesses sichtbar und den Zeitraum visuell erfahrbar machen, und eine Brücke vom Spezifischen zum Generellen schlagen?
Kann ich die geistige Auseinandersetzung während und nach der Analyse transformieren?
Welchen Einfluss auf die Arbeit hat der Prozess der kognitiven und emotionalen, wie auch der ausführenden physischen Wiederholung?

Alles wird konsequent klein geschrieben, Umlaute ausgeschrieben, auf i- Punkte verzichtet und die Satzzeichen auf Punkt und Komma reduziert. Es wurden keine Korrekturen an den Originalschriften vorgenommen.
Der Text ist lesbar, doch sehr klein geschrieben, man muss sich anstrengen, ihn zu entziffern. Es ist dem Betrachter überlassen, nah an die Zeichnung heranzutreten, sich zu bemühen und eine Differenziertheit zu erkennen, oder die Arbeit aus der Ferne zu betrachten und sie auf einer rein graphischen Ebene als visuelles Diagramm zu begreifen. Beim Herantreten entsteht eine Vielschichtigkeit, die sich einem erst bei genauerem Hinsehen eröffnet.

Die Arbeit ist sehr persönlich und individuell, doch am Ende thematisiert sie allgegenwärtige, essentielle und universale Fragen.

ich mir mich

> english